— Gemeinderatssitzung vom 08.11.2023
Alles im Plan bei den Angeraner Landwerken.
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Nichts für Anfänger, aber auch für
erfahrene Planer eine Herausforderung:
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erfolgreich zu vereinen.
Auf der Sitzung des Gemeinderats von Angern am 08.11. hat die Firma Lorica Energiesysteme den Stand der Planungen zu den „Angeraner Landwerken“ vorgestellt. Kern des Vorhabens ist der Bau eines Nahwärmenetzes in Angern und Wenddorf, das ausschließlich mit erneuerbaren Energien gespeist wird.
Ergebnisse der Bürgerbefragung
Der Projektleiter Ulf Müller von der Lorica stellte zunächst das Ergebnis der Bürgerbefragung vor. Insgesamt 490 Haushalte in Angern und Wenddorf befragt worden, 363 haben sich an der Bürgerbefragung beteiligt. Das ist ein Rücklauf von 74 % aller Haushalte. Darin erklären 95 % dieser Haushalte unverbindlich, dass sie sich grundsätzlich einen Anschluss ihres Hauses an ein Wärmenetz vorstellen können. Dazu erläuterte Ulf Müller, dass dieses im Vergleich zu Wärmenetzplanungen in anderen Orten ein überaus hoher Rücklauf und die Anschlussbereitschaft hervorragend ist. Rund 9.600.000 kWh Wärme verbrauchen die Bürger in Angern. Diese Wärmemengen sollen die Angeraner Landwerke in Zukunft erzeugen und über das Wärmenetz verteilen können.
In Arbeit: Machbarkeitsstudie
Auf dieser Datengrundlage hat die Lorica als Fachgutachter die Firma Solites aus Stuttgart beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Diese Studie wird zurzeit erarbeitet. Hier wird die Größe des Wärmespeichers, die genaue Auslegung des Wärmenetzes und die Art und Größe der einzelnen Komponenten zur Erzeugung der Wärme ermittelt.
Die Kosten von 420.000 Euro für die Studie trägt nicht die Gemeinde, sondern die Lorica und der Bund je zur Hälfte. Die Zusage vom Bund, die Studie mit 210.000 Euro zu fördern, ist die Voraussetzung später auch die Investitionsförderung für Wärmenetze vom Bund zu erhalten. Der Projektleiter Ulf Müller dazu: "Da sprechen wir dann von einigen Millionen Euro Fördergeld, die nach Angern fließen werden."
Von der Simulation zum Flächennutzungs- und Bebauungsplan
Noch ist es nicht so weit. Erst muss das Stuttgarter Fachbüro eine Vielzahl an Simulationsrechnungen durchführen, um das zukünftige Wärmenetz absolut versorgungssicher auszugestalten. Dann muss die Gemeinde ihren Flächennutzungsplan ändern und einen Bebauungsplan aufstellen. Voraussichtlich 2025/2026 wird dann das Wärmenetz gebaut. Etwas früher werden die 3 genehmigten Windenergieanlagen errichtet. Ende nächsten Jahres soll die Inbetriebnahme erfolgen. Der Windstrom ist eine zentrale Säule für die zukünftige Wärmeversorgung in Angern. Die Komponenten der Windenergieanlagen sollen nicht durch die Ortslage Angern angeliefert werden. In Absprache mit der Gemeinde und dem Landkreis soll ein Feldweg über 2 km ausgebaut werden, der die weiträumige Umfahrung der Ortslage erlaubt.
Projektwebsite
Ende November wird die Lorica für das Projekt eine eigene Website unter www.angeraner-landwerke.de freischalten, sodass die Bürger in Angern sich direkt über den weiteren Projektfortschritt informieren können.
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